MOIN.

Sie sind auf den Seiten der Logistik Initiative Schleswig-Holstein, der LogISH, gelandet. Das ist hoffentlich kein Zufall, sondern Ihrem Interesse an der Logistik im Echten Norden geschuldet.

Wir sind ein Zusammenschluss von mehr als 50 Mitgliedern aus der großen Welt der Logistik, wobei „groß“ in diesem Zusammenhang mehrdeutig zu verstehen ist. Die Dienstleistungen rund um die Themen Transport, Umschlag und Lagerung können wir hier nicht aufzählen. Der Platz dafür wäre auf einer Internetseite ja vorhanden, aber die Auflistung wäre eine Dissertation wert. Vielleicht machen wir daraus irgendwann ein Projekt. 

Die Vielfalt der Akteure in der weltumspannenden Logistik ist ebenfalls groß. Zum Beispiel der Transport. Er wird nicht nur von Speditionen übernommen, viele Händler und Produzenten realisieren den Gütertransport zumindest zum Teil selbst. Alle Transporteure zusammen sind trimodal unterwegs: mit dem Lkw, der Bahn und dem Schiff. Und manch einer auch mit dem Flugzeug.

Damit kämen wir jetzt zur großen Welt der Infrastruktur und ihren Problemen. Für Straße, Schiene und Wasser (also die Häfen, vom NOK ganz zu schweigen) brauchen wir mehr Geld, beschleunigte Planung und schnelle Umsetzung. Sie kennen die Beispiele.

Nicht zuletzt seien die Details in den Querschnittsthemen erwähnt, an denen auch wir, unsere Mitglieder und Partner, ständig arbeiten. Beispiele? Die KI wird nicht alles richten, Wasserstoff ist ein anstrengendes Thema und Lkw-Fahrer sind genauso schwer zu finden wie Ingenieure.

Haben Sie immer noch Interesse an der LogISH oder auch nur eine Frage? Melden Sie sich, wir freuen uns!

A20: Studie des Bundesumweltministeriums stellt Bau in Frage – Der Schuster und seine Leisten

Zugegeben, vermutlich nur die Älteren unter uns können etwas mit einer Kombination dieser beiden Worte anfangen. Dennoch, wer sucht wird fündig: Das Sprichwort vom Schuster und seinen Leisten geht auf den griechischen Maler Apelles (geboren etwa 370 v. Chr.) zurück, der sich über die wiederholte Kritik des Handwerkers an seiner Arbeit – einem Bild – störte.

Doch was hat das mit einer aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums u.a. zur A20 zu tun? Nun, der Reihe nach…

Der Bau von Verkehrsinfrastruktur – egal ob Wasser, Schiene oder Straße – sollte auch unter Umweltgesichtspunkten geprüft werden: d’accord. Denn auch Logistiker haben Kinder und möchten für diese eine möglichst intakte, funktionierende (Um)Welt hinterlassen.

Die Straße ist dabei der bedeutendste Teil der uns alle versorgenden Logistikkette. Das wird, so weitere aktuelle Untersuchungen des Bundesverkehrsministeriums (#Verkehrsprognose 2040 des Bundes), auch so bleiben. Aus vielen Gründen.

Und die A20 spielt eine entscheidende Rolle, nicht nur in Schleswig-Holstein. Verbindet sie doch zahlreiche Hafenstandorte in den nördlichen Bundesländern, eröffnet der Metropolregion Hamburg eine positive Entwicklung über die bisher trennende Elbe hinweg und entlastet die Menschen im verkehrsbelasteten Bad Segeberg, wie bereits hier (#Autobahn – A 20 – DAS WIRD GUT) skizziert.

Deshalb wünschen wir uns, dass laufende Infrastrukturprojekte des BVWP 2030 weiterhin einem geordneten, möglichst zügigen Entscheidungsprozess unterliegen. Vermeintlich neue Erkenntnisse von der Seitenlinie dienen dabei nicht immer dem zusätzlichen Erkenntnisgewinn, sondern eher weiterer Verzögerungen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Schlussendlich wird dementsprechend der Bundestag final über den Bau der A20 entscheiden dürfen und müssen auf Basis der dann vorliegenden Daten und Fakten.

Apropos: Natürlich sind Verkehrsinfrastrukturinvestitionen auf der Basis einer zuvor von Experten festgelegten Datenstruktur zu bewerten. Diese selbst wird übrigens auch regelmäßig überarbeitet, um neuen Entwicklungen und Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Beispielsweise für den zukünftigen #Bundesverkehrs- und mobilitätsplan BVMP 2040, dem Nachfolger des aktuellen Bundesverkehrswegeplans.

Doch manchmal sind Daten eben nur ein Teilaspekt einer Entscheidungsfindung pro Infrastruktur. Fragen Sie einmal bezüglich des Schienenpersonennahverkehrs bei den zuständigen Landes- und Bundesstellen nach. Sie werden ob der Aussagen zu deren Wirtschaftlichkeit erstaunt sein.

Aber diese Verkehre haben eine wichtige Funktion, genauso wie die Küstenautobahn.

Doch nun zurück zum Schuster und dem Maler Apelles: Wir hoffen nicht, dass Ministerinnen und Minister beispielsweise vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) oder vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit einer eigenen Studie zukünftig die Bedeutung von Schienenpersonenverkehr untersuchen. Das sind nicht deren „Leisten“. Für diese Aufgabenstellung gibt es ein Fachministerium, weitere am Verfahren beteiligte Ministerien und einen Bundestag.

Railcoach: Wir wollen mehr Bahn wagen …

Zugegeben, die Anlehnung an ein berühmtes Zitat einer bedeutenden Lübecker Persönlichkeit ist ambitioniert, vielleicht auch ein wenig unangemessen in der heutigen Zeit? Dennoch: Wir möchten damit unterstreichen, dass in Lübeck etwas Historisches für unsere Region und die Logistik stattfand, die 1. Bahnkonferenz Schleswig-Holstein! Doch das ist noch nicht alles, denn zugleich wurde dort zwischen Land, IHK Schleswig-Holstein und Logistik Initiative Schleswig-Holstein die Einsetzung eines Railcoach, eines „Schienencoach“, vereinbart.
Mancher mag sich jetzt verwundert die Augen reiben, steht doch zumeist der LKW im Blickfeld und im Mittelpunkt. Doch Logistiker nutzen sie schon lange die Bahn. Und ja, auch Straßenverkehrslogistiker versuchen regelmäßig, Verkehre zu verlagern. Nicht nur der Standort Neumünster könnte ganze Bücher über die Anstrengungen und die zahlreichen Fallstricke verfassen, wenn es um die Etablierung von Bahnverkehren geht.
Doch unser gemeinsamer Blick geht nun nach vorn: Hemmnisse identifiziert und einen Lösungsansatz auf den Weg gebracht. Grundlage ist das Papier „Railcoach für Schleswig-Holstein: Abschlussbericht“, finanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, der IHK Schleswig-Holstein und der Logistikinitiative Schleswig-Holstein.
Der Railcoach soll als Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Güterverlagerung auf die Schiene dienen. Hierbei wird – aufgrund der örtlichen Konzentration von Verlademöglichkeiten – die Stärkung der Knotenpunkte zunächst im Vordergrund der Aktivitäten stehen müssen. Schrittweise wird dann die Reaktivierung von Gleisanschlüssen mit einfließen. Dies bedarf vieler kleiner Schritte und zahlreicher Aktivitäten, jedoch steht im Zentrum eine enge Zusammenarbeit mit DB InfraGo. Denn auch die Bedürfnisse des schienengebundenen ÖPNV – wir haben hierzulande nur ein Schienennetz für Güter und Personen – sollen im Zuge der stärkeren Nutzung der Schiene für Güter nicht „hinten runterfallen“.
Wir freuen uns, dass sich die Partner zusammengefunden haben. Denn: die Schiene ist ein wichtiger Bestandteil in der Logistikkette, die uns alle versorgt. Und diese Funktion gilt es zu stärken!

Besuchen Sie uns auf LinkedIn und geben Sie gerne Ihren Kommentar.

Übergabe der Studie Railcoach: Holger Matzen, Logistik Initiative SH; Claus Ruhe Madsen, Verkehrsminister SH, Hagen Goldbeck, IHK SH (von links)

Dr. Philipp Nagl, DB InfraGO AG: Herausforderungen für das Bahn-Land Schleswig-Holstein – ©IHK zu Lübeck